Die Welt steht Kopf! Welt-Alzheimertag am 21. September
Heute, am 21. September, ist Welt-Alzheimertag (WAT). In Deutschland steht der Tag in diesem Jahr unter dem Motto „Demenz – die Welt steht Kopf“.
Für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ist es wichtig, dass sie trotz der Erkrankung akzeptiert werden und dazugehören. In Deutschland erkranken jährlich ca. 300.000 Menschen neu an einer Demenz. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Insgesamt leben heute bei uns etwa 1,8 Millionen Menschen mit dieser Erkrankung. Etwa zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt.
Für Dr. Peter Grein, den Chefarzt der Neurologie und Schlaganfallmedizin der Ilmtalkliniken, ist es wichtig frühzeitig zu handeln und den schleichenden Beginn der Krankheit zu erkennen. „Einige Demenzerkrankungen sind ursächlich behandelbar. Deswegen ist es wichtig, diese Diagnose zunächst kompetent fachärztlich abklären zu lassen.“
Zu Beginn treten meist nur leichte Gedächtnislücken und Stimmungsschwankungen auf. Hinzu kommen manchmal auch Sprachschwierigkeiten und eine verminderte Auffassungsgabe. Die Erkrankten stocken oft mitten im Satz und können Gedanken nicht zu Ende formulieren. Häufig leiden auch die Konzentration und der Orientierungssinn.
„Es gibt für die wichtigsten Demenzursachen auch vorbeugende Maßnahmen“, so Dr. Peter Grein. „Wichtig sind zum Beispiel eine gesunde Ernährung und viel Bewegung. Studien haben ergeben, dass ein erhöhtes Erkrankungsrisiko durch Übergewicht, Bluthochdruck, Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum entsteht. Auch eine Depression, soziale Isolation und nicht ausgeglichene Schwerhörigkeit sind noch nicht lange bekannte, aber wichtige Risikofaktoren“. Die Prävention von Demenzerkrankungen ist ein ganz wichtiger Beitrag zur Bevölkerungsgesundheit. Es gilt der Slogan „never too early, never too late“, so Dr. Peter Grein.
Die Ursachen für die Alzheimer-Krankheit sind bislang nicht bekannt und wahrscheinlich vielschichtig. Die Krankheit beginnt oft sehr früh und sehr schleichend. Vorbeugung ist immer sinnvoll. Bekannt ist auch, dass die Krankheit schließlich zum Absterben von Nervenzellen und ihrer Verbindungen führt. Für die meisten Demenzerkrankungen gibt es derzeit noch keine ursächliche Therapie. Mit neuen Medikamenten und sozialmedizinischen Maßnahmen kann man jedoch immer mehr erreichen.
Ein Hauptziel der Behandlung liegt darin, die Lebensqualität und Teilhabe der Kranken und deren Angehörigen zu verbessern. Dabei unterstützt die Pfaffenhofener Alzheimer-Gesellschaft mit Rat, Tat und tollen Aktionen:
Am 21.09. veranstaltet sie von 10 Uhr bis 17 Uhr eine offene Sprechstunde mit Schwerpunkt Demenz-Früherkennung. Menschen ab 60 haben dabei die Möglichkeit ihre Gedächtnisleistung überprüfen zu lassen. Ansprechpartnerin ist Barbara Bardong. Anmeldungen nimmt das Seniorenbüro unter 08441 / 87 92 10 entgegen, aber auch spontane Besuche sind ab 13 Uhr möglich.
Zudem veranstaltet das Caritaszentrum Pfaffenhofen, Ambergerweg 3, von 18 Uhr bis 19:30 Uhr einen Demenzparcours – Demenz erleben und verstehen, Fachstelle für pflegende Angehörige der Caritas.
Am Samstag, 23.09, findet dann der Aktionstag „Demenzfreudliche Stadt Pfaffenhofen“ statt, organisiert von der Alzheimer Gesellschaft Landkreis Pfaffenhofen, der Caritas Fachstelle für pflegende Angehörige sowie dem städtischen Seniorenbüro.
Die Woche der Demenz läuft noch bis 24. September. Weitere Infos und Veranstaltungen gibt es auch unter: www.alzheimer-pfaffenhofen.de
Foto: Harald Heckl / ITK
Dr. Peter Grein
Quelle: Ilmtalklinik GmbH